Die Wahrheit über Plastiksackerl

Irrtum
„Plastiksackerl verursachen
sinnlosen Erdölverbrauch.“
Das Plastiksackerl (also das Erdöl in Gestalt des Plastiks)
wird mehrmals auf unterschiedlichste Art verwendet:
als (im Idealfall oftmalige) Tragehilfe beim Einkauf,
vielfach als Müllsack und als Rezyklat, das wiederum bei
der Herstellung neuer Sackerl oder anderer Produkte
verwendet wird und so in den Stoffkreislauf zurückfließt.
In der Müllverbrennung leistet das Plastiksackerl auf
Grund des hohen Heizwertes auch noch einen Beitrag zur
Versorgung von Wohnungen mit Fernwärme und zur
Erzeugung von Strom.
Somit werden mit dem Plastiksackerl Ressourcen nicht
verschwendet, sondern effizient eingesetzt. Außerdem
trägt die Mehrfachverwendung zur Abfallvermeidung bei.
Im Übrigen ist der Anteil der Plastiksackerl am Erdölverbrauch
verschwindend gering.

Irrtum

„Plastiksackerl belasten in Österreich die
Umwelt und verschandeln die Natur.“
In Österreich wird das Plastiksackerl richtig verwertet und
entsorgt. Die hohe Sammeldisziplin der Österreicherinnen
und Österreicher und die hervorragende Qualität der
österreichischen Sammel- und Verwertungsinfrastruktur
garantieren einen hohen ökologischen Standard. Auch
werden in Österreich gebrauchte Sackerl nur äußerst
selten achtlos weggeworfen (Littering). Natürlich kann
die Bereitschaft der Bevölkerung zur Sammlung noch
etwas gesteigert werden.
Um dem Littering wirksam zu begegnen, bedarf es keiner
Maßnahmen, die das Plastiksackerl zurückdrängen,
sondern der Mitwirkung jedes Einzelnen. Das Umweltbewusstsein
aller ist gefordert.
Im Übrigen würde ein Umstieg auf andere Packstoffe
nichts am Littering ändern. Denn: Wer Kunststoff unachtsam
wegwirft, macht das auch mit anderen Verpackungen.

Irrtum

„Plastiksackerl sind unverrottbar und
belasten in Österreich daher die Natur.“
In Österreich werden Plastiksackerl flächendeckend
gesammelt und umweltgerecht behandelt. Vor diesem
Hintergrund ist Unverrottbarkeit kein Nachteil.
Im Gegenteil: Unverrottbarkeit bedeutet Materialbeständigkeit,
die sowohl Wiederverwendung als auch Recycling
über mehrere Zyklen ermöglicht. Langlebige Produkte
sind ökologisch wünschenswert.

Irrtum

„Plastiksackerl aus Österreich
verschmutzen die Meere.“
Plastiksackerl haben im Meer und auch sonst in der
Natur nichts verloren. In manchen Ländern verschmutzen
leider dennoch Plastiksackerl oder Teile davon die
Meere. Dieser Missstand hat jedoch nichts mit den
Kunststofftragtaschen aus Österreich zu tun. Anders
ausgedrückt: Ein Zurückdrängen der Plastiksackerl in
Österreich würde nichts an der Verschmutzung der
Meere in anderen Ländern ändern. Die österreichische
Wirtschaft geht gemeinsam mit den Konsumenten den
Weg der Vermeidung, Verwertung und umweltgerechten
Behandlung auf hohem Niveau.

Wussten Sie schon, dass 

- Plastiksackerl in Österreich nicht deponiert
werden dürfen (Deponieverordnung), weil sie
energetisch dafür zu wertvoll sind? 

- Plastiksackerl in Österreich daher entweder recycelt
oder energetisch/thermisch genutzt werden?

- Ein Plastiksackerl-Verbot dem EU-Recht
(vor allem der Europäischen Verpackungsrichtlinie)
widersprechen würde?

- Der Anteil der Kunststofftragtaschen am
Hausmüll bei rund 2 Promille liegt?